Fahrradreifen abdichten

Heute schreibe ich mal nicht für die üblichen Verdächtigen. Ein Bekannter wollte wissen, wie das jetzt genau mit dem Reifendichtmittel ist.

Reifendichtmittel samt Zubehör

Vielleicht erstmal etwas zur Einordnung. Als ich im Zarten Alter mit dem Fahrradfahren anfing, waren platte Reifen ein Dauerproblem. Das hat sich heute sehr stark zum Guten verändert. Man kann durchaus hoffen, daß man – bei sagen wir mal 2000 km im Jahr – mit einem hochwertigen Reifen und Schlauch ein bis zwei Jahre Ruhe hat, bevor man ihn mal flicken muß. Auf den Segensreichen Einzug der schlauchlosen Reifen gehe ich hier mal nicht ein.

Der Druckverlust im Reifen kommt aber immer ungelegen, deshalb kann man sich noch weiter gegen dieses Ungemach wappnen. Mit Hilfe eines Reifendichtmittels. Das ist, kurz gesagt, Gummi in einem wässrigen (!) Lösungsmittel, das man als Flüssigkeit in den Schlauch einfüllt. Hat dieser ein Loch, so verklumpt es durch den Luftstrom an der Austrittsstelle und dichtet das Loch vollständig ab.

Ich war ja am Anfang auch skeptisch. Aber nachdem ich das Zeug jetzt seit vier Jahren in diversen Rädern habe, kann ich nur sagen, daß es erstaunlich gut funktioniert. Kein Ärger mehr mit undichten Schläuchen seitdem.

Handwerklich ist das eigentlich ganz einfach. Pro Laufrad (28″) muß man 60ml in den Schlauch einfüllen. Hierzu schraubt man den Ventil Innenteil aus dem Ventil heraus, nimmt die kleine Flasche mit der spitzen Tülle, steckt diese ins Ventil und drückt das Dichtmittel in den Schlauch. Das funktioniert bei den großen Autoventilen wahrscheinlich ganz gut. Bei den Rennradventilen an unseren Laufrädern macht das Dichtmittel aber genau das, was es soll: es verschließt Öffnungen. In diesem Fall also das Ventil. Die Lösung ist eine kleine Schlauchverlängerung, die ich einfach aus etwas Schrumpfschlauch hergestellt habe. Die geht sauber auch durch die langen Rennradventile durch, so daß die Flüssigkeit problemlos in den Schlauch kommt.

Die Hersteller sagen zwar, daß man jährlich nachfüllen muß. Aber bei mir dichtet das Zeug noch sichtbar nach 2 Jahren. Ich fülle also alle 3 Jahre nach.

Eine Fahrradzeitschrift hat tatsächlich einmal alle Reifendichtmittel verglichen. Heraus kam, daß alle ganz gut sind. Wegen meinen Schlauchlosen bin ich auf das DocBlue von Schwalbe gegangen. Der (grüne) Slime soll aber genausogut sein. Zu bekommen bei den üblichen verdächtigen, z.B, bike-components, bike-discount, bike24 und natürlich beim großen A.